Naturverjüngung

Naturverjüngung

Seit 2020 engagieren sich die Waldschatten im Bereich der Naturverjüngung. Dabei wird anstelle klassischer Aufforstung natürliches Saatgut in geschützte Flächen eingebracht. Ziel ist die Entwicklung von naturnahen und stressresistenten Waldbeständen. Im Jahr 2021 haben die Waldschatten mit zwei kleinen Testflächen von je 100qm im städtischen Wald begonnen. Im Jahr 2022 wurde eine neue Fläche von nun 400qm erschlossen. So soll das Projekt von Jahr zu Jahr wachsen. Die Pflege der Altflächen übernimmt unser Verein ebenfalls.


Fläche Finstertal und Fläche nahe Hellerhütte 

Detaillierte Hintergrundinformationen zum Thema Eiche in der Naturverjüngung



Den Anteil der Eichen im Stadtwald zu erhöhen, ist ein erklärtes Ziel des mittelfristigen forstlichen Einrichtungswerkes.
Zur Eiche schreibt man dort: " Die Eiche als ursprünglich wesentlich stärker vertretene Baumart (Traubeneiche im Gebirgswald, Stieleiche in der Rheinebene) soll ihren gegenwärtigen Anteil etwas erhöhen. Sie hat eine hohe ökologische und landeskulturelle Bedeutung...." [Dr. J. Kuntz FE 2011]

Dabei ist klar, dass Eichennachwuchs bisher immer kostspielig war und bleibt , weil eine Naturverjüngung ohne Schutz gegen das Wild nicht sicher ist.
Dabei spielen nicht nur die Rehwildpopulationen sondern schon vorher nach dem Aufschlag der Eichel unter den Bäumen in den Mastjahren die Wildschweine eine Rolle.
Kommt es dann durch starken Lichteinfall und nicht geglückter Verjüngung, bei warmen trockenen Sommern zusätzlich zu einem Anstieg der Mäusepopulation, wird es für Eichen Jungpflanzen sehr schwer, denn auch Mäuse lieben es die Knospen und Rinde der Eiche zu nagen.
Natürlich wollen wir aber auch dort die Chancen für die Eichen nutzen, wo durch Windwurf oder Käferfraß neue Optionen entstehen, die Eiche in der Fläche zu mehren. Dabei wird zwar der Standort eine Rolle spielen, aber mit der aktuellen Entwicklung darf man sich auch auf frischen Standorten die üblich für Buchen, oder andere Baumarten sind, in der Eiche versuchen.


Den Trend: Zunahme von Witterungsextremen erleben wir aktuell offensichtlich. Langfristig geht es darum, dass wir den Wald fit machen! Fit für das, was kommen mag.
Gelingt die Maßnahme haben wir eine hoffentlich gute Entscheidung für die nächsten 300 Jahre + getroffen, denn so alt sollten einzelne spätere Zukunfts-Eichen-Bäume werden dürfen, und sich auf dem Weg dahin auch gerne weiter natürlich vermehren und ausbreiten.
Damit wäre auch die ökologische Seite des Stadtwaldes bereichert, denn die Eiche bietet eine große ökologische Vielfalt, für das Ökosystem Wald.
Man sollte auch wissen, dass die Eichen durch den Menschen im Wald eine Pflege benötigen, denn wer die Buche als starken Lichtkonkurrent in der Mischung gewähren lässt, hilft der Eiche nicht. Die Eiche benötigt Starthilfe gegen schnellwüchsige Konkurrenten, wie die Schattenbaumart Buche. 


Großfläche nahe des Saukopfs

Das Projekt in Zahlen seit 2020

Fläche verjüngt in Quadratmetern:

590

Jungbäume entstanden:

40

Arbeitsstunden im Einsatz: 

50

Länge gestellter Wildzäune in Metern: 

160

Kosten bisher in Euro:

1200